Laktoseintoleranz

Unter Laktoseintoleranz versteht man die angeborene oder erworbene Unverträglichkeit von Milchzucker.

In Deutschland und Westeuropa sind davon bis zu 25% der Bevölkerung betroffen; in afrikanischen und asiatischen Ländern bis zu 90%. Ursache ist ein angeborener oder im späteren Alter erworbener Mangel des Enzyms Laktase. Die häufigsten und meist chronischen Symptome, die nach Genuß von Milchzuckerhaltigen Nahrungsmitteln (Milch, Milchprodukte) auftreten, sind Blähungen, Darmkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle in unterschiedlicher Ausprägung. Bei lang andauernder Erkrankung (insbesondere der angeborenen Form) kann es zu dauerhafter Schädigung der Darmschleimhaut kommen mit einer Störung der Vitaminaufnahme und der Verarbeitung wichtiger Nährstoffe.

Für die Diagnostik stehen der sogenannte H2-Atemtest und ein Gentest (z.B. aus dem Blut) zur Verfügung.

Ist eine Lactoseintoleranz diagnostiziert, muß sich der Patient lactosefrei ernähren. Dazu wird eine ausführliche Ernährungsberatung einschließlich der Erstellung eines Diätplans geleistet. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass lactoseintolerante Menschen sehr individuell auf die noch verträgliche Menge an Milchzucker in ihrer Nahrung reagieren. Auch ist es nicht immer einfach, zu erkennen, worin Milchzucker enthalten sein kann, da er vielen Produkten zugesetzt wird, wie z.B. Tabletten, Instantprodukten oder Fertigsuppen. Hier leistet die Ernährungsberatung wichtige Hilfe.

Von der Laktoseintoleranz zu unterscheiden ist die Allergie gegen Kuhmilch oder Eiweisse aus der Milch. Im MVZ wird dies differentialdiagnostisch abgegrenzt und bei der Therapie berücksichtigt.